viennacat´s hideaway

Ich weiß nicht, ob man sein Leben nach den Kategorien Wirtschaftlichkeit, Beruf und Beziehung selbst beurteilen sollte.
Ich gebe Testsiegerin recht, der einzige Sinn des Lebens, den wir selbst erkennen können, ist das Leben selbst. (Ich schließe da alle Lebensformen ein, was ich aber erst seit einigen Jahren so sehen kann.)
Wenn es so scheint, dass 2/3 des Lebens vergangen sind, bleibt ja offensichtlich noch ein Drittel. 25 Jahre, da haben manche Personen ihr Lebenswerk geschaffen. Manche Menschen haben erst spät zu ihrer speziellen Berufung gefunden. Ich sehe das nicht so negativ, wenn ich bedenke, dass die Gedanken jetzt einmal gefasst sind.
Ich bin oft traurig, dass die heutige Jugend kaum etwas von Lebensplanung kennt. Früher war sie durch den Existenzkampf erzwungen. Im Jahr 1961 ging es den Leuten schon viel besser. Da waren die Zustände der Nachkriegszeit schon fast überwunden. Ein Lebensplan kann auch mit 50 anfangen. Auch gibt es viele Frauen, die ungefähr um diese Zeit geschieden werden und plötzlich vollkommen beziehungslos im Leben stehen - und sich dann auf einmal viel besser behaupten können als zuvor.
Ich glaube, dass die angesprochenen Gedanken mehr zu einer Katharsis gehören, nach der es dann durch besser aussehen kann.
Ich selber glaube zwar an ein Weiterleben irgend eines Teils meiner Selbst, doch der Gedanke ist nicht so wichtig.
Ich habe selbst gerade die Überlegungen hinter mir, ob ich meine geplanten 28 Jahre vielleicht doch auf ein halbes Jahr komprimieren muss, was die Gedanken an den Tod eigentlich viel mehr darauf richten lässt, was man kurz davor noch alles anstellen will.
Ich wollte noch etwas schreiben, doch jetzt, wo die unmittelbare Gefahr gebannt scheint, habe ich so etwas wie eine Schreibsperre. Und auch andere kreative Formen meiner Arbeit scheinen momentan blockiert zu sein. (Ich schreibe das hier nur, um meine vorherigen Gedanken nicht so einfach als leichtfertig stehen zu lassen. Als anderer schreibt sich immer leichter, als die, welche sich gerade in der Situation befindet.)
Einfach den Geburtstag leben, feiern und den blödsinnigen Spruch memorieren: morgen ist der erste Tag meines zukünftigen Lebens.
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Eine Rosskur wäre natürlich, sich ehrenamtlich in einem Hospiz zu betätigen. Das lenkt sehr von den Gedanken an den eigenen Tod ab und danach braucht man sich nicht mehr fragen, warum man lebt oder was nach dem Tod kommt.