VC´s LOST & FOUND
Donnerstag, 13. März 2008
Die Ungerechtigkeit der Geschichte
besteht darin, dass wir die gleichen Augen und Ohren haben
wie unsere Vorfahren, obwohl wir weit mehr hören und sehen als sie.
Ernst R. Hauschka
deutscher Essayist, Philosoph, Aphoristiker
(geb. 1926)
viennacat - Donnerstag, 13. März 2008, 08:09
Samstag, 1. März 2008
Das Glück ist nur ein Traum, und der Schmerz allein ist real;
seit 80 Jahren empfinde ich das und weiß nichts anderes,
als mich darein zu ergeben und mir zu sagen,
daß die Mücken da sind, um von den Spinnen gefressen zu werden,
wie die Menschen vom Kummer.
Diese Welt ist ein Jammertal.
Voltaire
viennacat - Samstag, 1. März 2008, 16:42
Donnerstag, 28. Februar 2008
Ich möcht, daß du
eines weißt.
Du weißt ja, wie das ist:
Betrachte ich
den kristallenen Mond, den roten Zweig
des säumigen Herbstes an meinem Fenster,
berühre ich
beim Feuer
die ungreifbare Asche
oder die runzligen Körper des Holzes,
bringt mich das alles zu dir,
als wäre alles, was da ist,
Düfte, Licht, Metalle,
nichts andres als ein Schwarm kleiner Schiffe,
hinsegelnd zu deinen Inseln, die mich erwarten.
Nun aber,
wenn du allmählich aufhörst, mich zu lieben,
werde ich aufhören, dich zu lieben, allmählich.
Wenn du auf einmal
mich vergißt,
suche nicht nach mir,
denn ich werde dich schon vergessen haben.
Scheint er dir lang und irre lodernd,
der Fahnenwind,
der mein Leben durchweht,
und entscheidest du dich,
mich auszusetzen am Rand
des Herzens, in dem ich verwurzelt bin,
so bedenke,
daß am selben Tag,
zur selben Stunde,
ich die Arme erhebe
und meine Wurzeln sich aufmachen,
einen anderen Boden zu suchen.
Doch wenn du
jeden Tag,
jede Stunde
empfindest, daß du für mich bestimmt bist,
mit unverrückbarer Süße,
wenn jeden Tag
eine Blüte aufsprießt zu deinen Lippen, um mich zu suchen,
ach, meine Liebe, ach, Meine,
so wiederholt sich in mir all dies Feuer,
und nichts erlischt in mir, nichts wird vergessen,
meine Liebe nährt sich von deiner Liebe, Geliebte,
und solange du lebst, wird sie in deinen Armen sein,
ohne die meinen zu verlassen.
Pablo Neruda
viennacat - Donnerstag, 28. Februar 2008, 08:11
Dienstag, 26. Februar 2008
Das menschliche Herz hat eine fatale Neigung,
nur etwas Niederschmetterndes Schicksal zu nennen.
Albert Camus
französischer Philosoph und Schriftsteller,
Literaturnobelpreisträger
(1913 - 1960)
viennacat - Dienstag, 26. Februar 2008, 08:06
Sonntag, 17. Februar 2008
wenn Euch der gestrige blumenreiche und schokoladenüberzogene Tag ein wenig auf die Nerven ging, sei Euch gesagt, dass dieser Brauch, den Liebsten etwas als Zeichen der Zuneigung zu schenken, vermutlich bis ins 3. Jahrhundert zurückreicht. Die Legende vom heiligen Valentin ist umstritten. Bischof Valentin zu Terni, der im Jahre 273 als Märtyrer in die Reihen der Heiligen aufgenommen wurde, wurde seit dem Altertum als Märtyrer in Rom verehrt. Auf Befehl des Kaisers Claudius II. wurde er am 14. Februar 269 wegen seines christlichen Glaubens enthauptet. Die historische Beweisführung für die Existenz dieser Person ist aber so kompliziert, dass mindestens drei Theorien zu seiner Person existieren. Das Datum basiert auf einen Namenstag, der vor der Reform des römischen Generalkalenders am 14. Februar begangen wurde, aber seit Anfang der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts nicht mehr im Kalender aufscheint.
Diese christliche Legende mischt sich mit einer römischen Sage, bei der zum Fest Lupercalia, das auf den 14. Februar fiel, holten sich junge Mädchen für die richtige Partnerwahl im Juno-Tempel ein Liebesorakel. Ledige Männer zogen an diesem Tag Lose, mit den Namen der noch ledigen Frauen, schenkten dieser Frau Blumen und gingen mit ihr aus. Einige verliebten sich auf diese Weise in einander. Eine weitere Variante um den Valentinstag ist die Legende, dass am 14. Februar Judas Ischariot geboren wurde, weshalb dieser Tag im Mittelalter als Unglückstag galt. Unter anderem wurden am Valentinstag geborene Tiere nicht für die Zucht eingesetzt.
In Japan werden am 14. Februar Männer von Ihren Ehefrauen mit Schokolade beschenkt, ebenso männliche Kollegen und Chefs. Dafür erhalten sie einen Monat später weiße Schokolade als Gegengeschenk. Daher heißt der 14. März in Japan auch White Day.
Die heutige Popularität des Tages lässt sich jedenfalls auf eine Valentinsfeier 1383 am Hof Königs Richard II. zurückführen. Dabei wurde das “Parlament der Vögel” von Geoffrey Chaucer erstmals öffentlich vorgetragen. In diesem epischen Gedicht mit 100 Strophen versammeln sich die Vögel anlässlich des Valentinstags um die Göttin Natur, damit ein jedes einen Partner finde. Davon leitet sich angeblich auch das bekannte Kinderlied „Wenn die Vögel Hochzeit halten“ ab. Seit dem 15. Jahrhundert werden in England Valentinspaare gebildet, die sich kleine Geschenke oder Gedichte schicken
viennacat - Sonntag, 17. Februar 2008, 14:10
Mittwoch, 30. Januar 2008
Hoffnung und Illusion
Eines Tages wird alles gut sein,
das ist unsere Hoffnung.
Heute ist alles in Ordnung,
das ist unsere Illusion.
Voltaire
französischer Schriftsteller und Philosoph
(1694 - 1778)
viennacat - Mittwoch, 30. Januar 2008, 00:50
Sonntag, 4. November 2007
Liebe
Liebe ist gemeinsame Freude
an der wechselseitigen Unvollkommenheit.
Hans Kudszus
deutscher Schriftsteller und Aphoristiker
(1901 - 1977)
viennacat - Sonntag, 4. November 2007, 02:05
Samstag, 13. Oktober 2007
..und wieder kam mir was unter....
von Rainer Maria Rilke
Wie soll ich meine Seele halten, dass
sie nicht an deine rührt? wie soll ich sie
hinheben über dich zu andern Dingen?
Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas
Verlorenem im Dunkel unterbringen
an einer fremden stillen Stelle, die
nicht weiterschwingt, wenn deine Tiefen schwingen.
Doch alles, was uns anrührt, dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten e i n e Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher Spieler hält uns in der Hand?
O süßes Lied.
viennacat - Samstag, 13. Oktober 2007, 17:56
Freitag, 28. September 2007
DIE LIEBENDEN
Sieh jene Kraniche in großem Bogen!
Die Wolken, welche ihnen beigegeben
Zogen mit ihnen schon, als sie entflogen
Aus einem Leben in ein andres Leben
In gleicher Höhe und mit gleicher Eile
Scheinen sie alle beide nur daneben.
Daß so der Kranich mit der Wolke teile
Den schönen Himmel, den sie kurz befliegen
Daß also keines länger hier verweile
Und keines andres sehe als das Wiegen
Des andern in dem Wind, den beide spüren
Die jetzt im Fluge beieinander liegen
So mag der Wind sie in das Nichts entführen
Wenn sie nur nicht vergehen und sich bleiben
Solange kann sie beide nichts berühren
Solange kann man sie von jedem Ort vertreiben
Wo Regen drohen oder Schüsse schallen.
So unter Sonn und Monds wenig verschiedenen Scheiben
Fliegen sie hin, einander ganz verfallen.
Wohin ihr? Nirgendhin. Von wem davon? Von allen.
Ihr fragt, wie lange sind sie schon beisammen? Seit kurzem.
Und wann werden sie sich trennen? Bald.
So scheint die Liebe Liebenden ein Halt.
viennacat - Freitag, 28. September 2007, 17:45
Freitag, 14. September 2007
Darin besteht die Liebe:
Dass sich zwei Einsame beschützen und berühren
und miteinander reden.
Rainer Maria Rilke
österreichischer Schriftsteller und Lyriker
(1875 - 1926)
viennacat - Freitag, 14. September 2007, 07:13